Jahresrückblick 2018

2018 liessen wir erstmal ruhig angehen, denn nach unserer längeren Japan-Reise war unser Bedarf nach Action und Herumfahren auch erstmal gedeckt.  Und wir widmeten uns eher den beruflichen Herausforderungen, die da kommen würden. Ende Januar stand bei Sylvi fest, dass ihr (direkter) Chef die ZHAW Hochschulbibliothek verlassen würde. Somit würden nach einigen Jahren der Kontinuität wieder mal grössere Veränderungen bevorstehen. Da die neue Leitung erst Ende Oktober ihre Position antrat, war die Mehrbelastung durch die Stellvertretung ziemlich intensiv. Nach den ersten zwei Monaten mit der (weiblichen) Nachfolge sieht es aber ganz positiv aus. Mal sehen, wie es sich weiterentwickelt. 🙂

Im März  konnten wir endlich mal ein uraltes Vorhaben verwirklichen: In Lille, der Metropole des nördlichen Frankreich, hatten wir uns für eine Woche ein hübsches Appartement gemietet, um die Stadt plus Umgebung zu erkunden, etwa die Bergbaugeschichte des dortigen Kohlereviers oder diverse Museen (z.B. Louvre Lens).

Sehr spannend ist die Gegend natürlich auch hinsichtlich des Biers. Wir probierten tapfer, waren aber gegenüber den zahllosen Produkten der vielen Brauereien ziemlich machtlos… Für Bierfans ist das Pas-de-Calais ein echtes Paradies. Wein mögen wir zwar weiterhin auch, aber wir müssen uns natürlich auch den regionalen Gegebenheiten anpassen…

Um Ostern herum begann auch wieder die Gartensaison. Zum Glück wurde es nach den eisigen Wochen davor wieder rasch wärmer. Im Garten widmeten wir uns zwar auch den Beeten, aber in diesem Jahr besonders dem Aufmöbeln des Gartenhaus-Mobiliars: Die alte Vitrine, geerbt von den Vorbesitzern, bekam nach über 10 Jahren endlich mal einen neuen Anstrich. Das nahm dann einige Wochenenden in Anspruch, aber das Wetter war uns sehr gewogen. Frost gab es heuer keinen, und ab Mai nahmen uns dann die üblichen Gartenaktivitäten wieder in Anspruch: Setzlingsmärkte, Hegen und Pflegen und Giessen. Zur Stärkung gab es dann immer mal wieder den bekannten Susenberg-Grillteller.

Ende Mai stand dann wieder einmal das traditionelle Rosemannsche Familientreffen an, diesmal in Duisburg bzw. dem westlichen Ruhrgebiet. Wir hängten noch zwei Extra-Tage davor, um Düsseldorf, der japanischsten Stadt Deutschlands, mal wieder einen Besuch abstatten zu können. Zudem wollten wir endlich mal zur Langen Foundation sowie zur Museumsinsel Hombroich, beides bei Neuss. Auch eine alte Idee, die nun realisiert werden konnte.

Auch dieser Ausflug war sehr inspirierend – bis auf ein übles Magen-Darm-Intermezzo, was uns beide für je zwei Tage flachlegte. Die Familie blieb verschont, daher rätselten wir, was wir uns (wo auch immer) eingefangen hatten. Willy, der Kölner, war natürlich der Meinung, dass das die gerechte Bestrafung für unseren Düsseldorf-Aufenthalt gewesen sein musste. Soviel Städtefeindschaft muss sein. 🙂

Zwei Wochen später waren wir erneut unterwegs, diesmal zum Bibliothekartag nach Berlin. Ganz traditionell verlängerten wir unseren Aufenthalt und logierten in unserem Lieblings-Appartement-Hotel Berlin-Kreuzberg. Die Birdys waren selbstverständlich dabei, um während der Weiterbildung ordentlich in Bewegung zu bleiben und die Hauptstadt weiter erkunden zu können. Von Zürich hin- und zurück fuhren wir übrigens mit dem nun unter österreichischer Leitung stehenden Nachtzug und freuten uns, dass die Linie Zürich-Berlin sogar mit qualitativen Verbesserungen (das Frühstück!) weiter besteht.

Ab Mitte Juni bereiteten wir uns langsam auf die Sommerferien vor. Und versuchten an den Wochenenden, dem wuchernden Gemüse im Garten Herr zu werden, dass wegen des unglaublich warmen und trockenen Sommerwetters förmlich explodierte. Zuerst gab es unglaublich viele Beeren (Cassis, Johannisbeer, Aronia), die zu viel Konfi und erstmals Likör verarbeitet wurden. Es kamen die Erbsen-, Gurken-, Bohnen-, Zucchetti- und Salatschwemme, ca. 25 kg Kartoffeln, und im Oktober gut 50 kg prachtvolle, phantastisch schmeckende Äpfel unseres Topaz-Baums, dem das trockene Klima sichtlich gut getan hat. Auch jetzt ernten wir noch Kohl, Pastinaken und Rettiche.  Gartentechnisch war das Jahr also ein echtes Fest. Nicht nur für uns, sondern auch für die Nachbarn, die die Urlaubspflege für August übernommen hatten. 🙂

Die Vorfreude auf unsere zweiten Veloferien an der Atlantikküste im August wurde uns leider früh durch TGV Lyria vermiest. Diese hat das Fahrradmitnahmeangebot zwischen Zürich und Paris per Dezember 2017 mehr oder weniger eingestellt, so dass sich diese Verbindung mit (grossen) Velos und Gepäck nun ziemlich verkompliziert. Es hat aber trotzdem alles geklappt, und die diesjährige „Gemütlichkeits-Radttour“ (nur 600 Kilometer) verlief dann bei besten Wetterbedingungen wie geplant (s. auch Blogeintrag Velodyssée 2 bzw. Fotoseite)

Aufgrund unserer Abwesenheiten litten 2018 diverse sozialen Kontakte, aber es gab auch erfreuliche Wiedersehen. Ende Februar waren Michaela und Fred aus Südfrankreich zu Besuch in Zürich. Mehr als 25 Jahre lang hatten Michaela und ich seit unserer Zusammenarbeit im Unispital Freiburg uns nicht gesehen! Bei sibirischen Temperaturen, die zu der Zeit in Zürich herrschten, machten wir das Beste draus.

Ende Juli kamen Willy und Christina für ein kurzes Zürich-Wochenende zu uns. Moni musste ihren Besuch im Sommer leider absagen. Die „Schwarzwälder“ (Ingrid, Gert, Julian und Johanna) schauten für einen Tag in Zürich vorbei, und im Garten erhielten wir Besuche von Jasmina und ihrer Familie, und im Herbst von Lorenz und Hiromi sowie deren Eltern, die aus Japan zu Besuch waren. Kurz vor Weihnachten kam noch Mutter Wanke. Das absolut unterirdische Wetter liess da aber nur noch Indoor-Aktivitäten (Museum, Zoo) zu.

 

Gesundheitlich müssen wir zum Glück nicht klagen. Die Gartenarbeit und regelmässiges Velofahren hält uns beide einigermassen fit, und für Sylvi ist Iyengar-Yoga  weiterhin die ideale Therapie, ihre Knochen plus das viele Drumherum beweglich(er) zu machen.
Derart gross ist die Begeisterung, dass das nächste Pfingst-Yogaseminar im schönen Appenzell bereits wieder gebucht ist.

Japanisch bleibt weiterhin präsent bei uns. Thom besucht auch weiterhin seinen Kurs, während Sylvi seit Sommer eine „Kunstpause“ einlegt. Das tut der Sache nicht wirklich gut, drum muss man schauen, was sich im nächsten Jahr für Möglichkeiten auftun. Das monatliche Skypen mit unserer Freundin und Lehrerin Imai-san ist zwar besser als nix, es genügt aber leider nicht.

Obwohl unsere Zeit schon mehr als ausgefüllt ist, hat sich in diesem Jahr noch ein neues Hobby ins Leben eingeschlichen. Ganz entsprechend dem Trend wird nun in der Malergasse auch Bier gebraut. Das heisst, Sylvi betätigt sich als Braumeisterin, und Thom leistet moralische Unterstützung – bzw. hilft beim Degustieren. Das inzwischen ordentlich gewachsene Brauequipment erbringt derzeit ca. 15-20 Liter Süffiges pro Vorgang.  Das Experimentieren mit Malz, Hopfen und Hefe ist superspannend, und das Ergebnis immer wieder überraschend. Leider wird das Vergnügen durch die beschränkten Lagerkapazitäten begrenzt. Aber das ist vielleicht ganz gut so.

Das ganz besondere Ereignis des Jahres, das jedoch vom Protagonisten geflissentlich ignoriert werden wollte, war Thom’s 60. Geburtstag Ende Juli. In 4 1/2  Jahren lebt also ein Pensionär im Haus. Das Geschenk einer Kollegin sprach jedenfalls für sich.

Wir sind gespannt, was nach diesem vielfältigen Jahr das nächste so mit sich bringen wird. Viel Arbeit im Beruf, Gartenaktivitäten, sicher wieder ein Familienausflug, und hoffentlich auch die nächste (9.) Japan-Reise.

Euch allen wünschen wir hiermit nochmals einen guten Rutsch und alles Gute für das neue Jahr!


Biarritz, 29.8.2018

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