Jahresrückblick 2019

Und schon ist dieses, für uns vielfältige, bunte und intensive Jahr auch schon wieder vorbei. Insgesamt gesehen verlief es ganz friedlich. Wir waren und blieben gesund, und die ersten Monate waren wie üblich ausgefüllt mit intensiveren beruflichen Verpflichtungen und kurzen Gartenbesuchen am Wochenende, durchsetzt mit gelegentlichen kulturellen Events. Ein Ballettabend oder eine spannende Operninszenierung im Opernhaus gönnen wir uns in der Wintersaison gerne.
Ansonsten verändert sich Zürich wenig. Postkartenansicht weiterhin garantiert. 🙂

Thom pflegt weiterhin tapfer sein Japanisch im Kurs. Sylvi skypt und mailt mit Imai-san (in Japan), widmet sich regelmässig dem Yoga und kümmert sich um den Biernachschub.  Letzteres kam trotz eines Braukurses im Februar noch nicht so intensiv wie geplant zur Durchführung. Immerhin konnten 2019 sechs Sude für den Eigenbedarf realisiert werden. Vor allem ein Ale und das sommerliche Witbier (Belgisches Weissbier) waren höchst erfreulich. 😉 Ansonsten bildeten wir uns bei jeder passenden Gelegenheit im In- und Ausland getränketechnologisch weiter. Auf den Zürcher Craftsbeer-Festivals im Frühjahr und Herbst konnten wir wieder einige Brauer und ihre Produkte (national und europäisch) direkt kennen lernen.

Unser neuer, belgischer Favorit: Die Brasserie Dupont.

Schade, dass man nicht alles probieren kann… 😉

Und hier ein gelungenes Eigenprodukt. Die Etiketten fehlen noch.

Das Gartenjahr war erneut erfolgreich, wenngleich auch schwieriger zu bewirtschaften. Immer wieder ist es erstaunlich für uns, dass aus der kahlen, nackten Fläche im Winter und Frühjahr wieder ein sommerliches grünes und fruchtbares Idyll entsteht.

Anfang Mai : Pflanzzeit

Und dann das Ganze im August/September 🙂

2019 war ein viel feuchteres Jahr als 2018. Somit hatten wir wesentlich mehr Gäste als im Vorjahr…

Unser Bee-Home muss inzwischen leider mit einer abenteuerlichen Konstruktion geschützt werden. Der Specht aus der Nachbarschaft hat das Wildbienen-Häusschen leider als Snack-Automaten entdeckt und lässt sich kaum noch abhalten, sich an den Niströhren zu bedienen und die Larven herauszufischen. 😬

Erstaunlicherweise hatte sich unser letztes Jahr gesäter roter, japanischer Shiso  (Perilla frutescens) tüchtig ausgesamt. Endlich konnte ich mal Shiso-Saft herstellen. Wen es interessiert: Details siehe unter https://in-haus-und-garten.yomoyama.ch

Zur warmen Jahreszeit ist der Garten natürlich immer auch idealer Treffpunkt für diverse Familienmitglieder und Freunde. Bärbel war bereits im März zu Besuch, aber davon gibt es leider kein Foto. Anfang Juni kam dann Ingrid kurz in Zürich vorbei.

Neben Imai-san (mehr weiter unten) hatten wir Hiromi & Lorenz sowie Kae & Cyril mit ihren kleinen Töchtern Sayuri und Ayumi als Gäste.

2019 gab es keine grössere bzw. längere Ferienreise, dafür viele kürzere, spannende Ausflüge, inklusive Velo.
Bereits im Frühjahr war klar, dass wegen des Projekts SLSP (Swiss Library Service Plattform) der Schweizer wissenschaftlichen Bibliotheken, in das die ZHAW Hochschulbibliothek in vorderster Front involviert ist, keine längeren Ferien im Herbst für uns möglich waren. Die ursprüngliche Hoffnung auf ein nächstes Japan-Projekt mussten wir also begraben. Aber man ist ja flexibel, und im schönen Europa gibt es ja auch genug zu sehen.

Eine hübsche, österliche Velotour am Hochrhein (von Koblenz, CH nach Rheinfelden), mit nur 55 km sehr entspannend, war der Auftakt zu den Entdeckungen 2019.

Der junge, idyllische Rhein…

…dient auch der Schweizer Stromproduktion.

Mitte Juni fand dann das allseits beliebte Rosemannsche Familientreffen statt. Ziel war in diesem Jahr Bamberg. Für uns nicht nur ein interessantes Ziel in der alten Heimat Bayern, sondern vor allem auch Sitz der weltberühmten Mälzerei Weyermann, der wir selbstverständlich einen Firmenbesuch abstatten mussten. Über die Herkunft und Herstellung der wichtigsten Zutat fürs Bier wissen wir nun viel, viel mehr. Muss man ja, denn ein Sack davon steht in der Wohnung. 🙂

Bamberg selbst ist natürlich in jedem Fall ein Besuch wert. Die Stadt hat uns mit ihrer alten Geschichte und Baudenkmälern sehr beeindruckt. Spannend war es auch, die Bamberger Fronleichnahmsprozession mit den durch die Stadt getragenen Heiligenfiguren hautnah mitzuerleben. Sieht man ja nicht alle Tage.

Die Franken sind recht sympathische Zeitgenossen, und ein Aufenthalt lohnt nicht zuletzt wegen des Essens und des Biers.  🙂

Zu sehen gibt es auch viel in der Umgebung. Was will man mehr? Jedenfalls war der Familienausflug wieder ein voller Erfolg. 🙂

Am Wochenende 5.-7. Juli bot uns dann das alle drei Jahre stattfindende Züri-Fäscht Gelegenheit zum Wegfahren. Da an diesem Wochenende ca. 2,5 Mio. Besucher die Stadt heimsuchen, und die Sause bis 5 Uhr Morgens andauern würde, hiess das für uns zwingend: „Flucht“ ins Ausland. Mit dem Zug fuhren wir nach Strassbourg und radelten dann mit den grossen Velos plus Anhängern in zwei Tagen (à 90km) entlang des Canal de la Marne au Rhin nach Nancy (s. auch Fotoseite) in der französischen Provinz Lorraine. Ein Traum für Kanalradler wie uns! Wenn es nur nicht so heiss gewesen wäre… 😓 Zum Glück ist die Route durch die alten Bäume gut beschattet.

Nancy hatte uns neugierig auf mehr Lothringen gemacht, und für die Flucht zur jährlichen „Heimsuchung“ namens Dörfli-Fäscht (Ende August) wählten wir dann Metz als Ziel, die städtische Konkurrentin von Nancy (s. auch Fotoseite). Diesmal aber mit den Birdys, unseren treuen Faltvelos, denn in den französischen TGVs ist die Mitnahme der grossen Räder mehrheitlich nicht möglich.  Die alte Stadt mit ihrer wechselvollen Geschichte hat uns sehr gut gefallen. Im übrigen auch das lokale Bier. 🙂

Cathedrale de Metz

Einstiges römisches Badehaus und romanische Kirche.

An diesem Wochenende fanden in Metz sowohl das Mirabellen-Fest statt, als auch die „Open de Mölkky de la Mirabelle“. Vielleicht eine anspruchsvollere, finnische Variante des Boule-Spiels? 😉

Must see, sowohl von aussen als auch innen: Centre Pompidou de Metz (Architekten: Shigeru Ban und Jean de Gastines). Die Aussenstelle des grossen Museums in Paris bot zu dieser Zeit zwei Kunstausstellungen von Rebecca Horn und Lee Ufan sowie zum Thema Kunst in der Oper. Damit war der Tag bis zur Rückfahrt nach Zürich ausgefüllt.

Highlight des Jahres war dann der Besuch unserer Japanischlehrerin Imai-san aus Matsuyama. Ende Juli kam sie nach Zürich, und anschliessend fuhren wir für eine Woche gemeinsam nach Frankreich. Monate zuvor hatten wir zusammen ein ganz individuelles Programm erstellt: Von Zürich aus Colmar und der Titlis, danach die Fahrt nach Frankreich mit Besançon, Dijon, Beaune und die Abbaye de Fontenay sowie Lyon. Alleine hätte Imai-san sich die Reise nicht zugetraut, auch wegen des Französisch. Da konnten wir natürlich mit langer Frankreich-Erfahrung punkten. Sie revanchierte sich mit einer Woche gratis Nachhilfeunterricht, denn unsere Konversationssprache war während dieser Tage natürlich Japanisch. Danach waren wir wieder mal richtig im Flow damit!

Grosses Abenteuer für Imai-san waren zwei kleine Velotouren zur Abbaye de Fontenay und in Beaune. Dafür schleppten Thom und ich wieder mal unsere Birdys mit. Imai-san hatte sich als eher Nicht-Velofahrerin wochenlang darauf vorbereitet und jeden Morgen in Matsuyama dafür geübt! Zum Glück hatten wir auch einen guten Veloverleih mit einem für sie passenden Rad finden können. Somit wurden alle Anstrengungen belohnt, und Ihr Traum, in den Weinbergen zu radeln, ging in Erfüllung.

Zur Belohnung gab es dann auch immer wieder mal eine kleine Bier-Pause mit Japanisch-Unterricht. 😉

Mitte September lud dann Willy, Thom’s Bruder, Schwester Moni und uns zu sich nach Bergheim, nahe Köln ein. Das Wetter war dem zweiten Geschwistertreffen in diesem Jahr äusserst gewogen, und so waren die Birdys erneut mit dabei.

Perfekte Veloinfrastruktur im Erfttal.

Ein Ausflug führte uns zum Braunkohle-Tagebau Etzweiler. Hier wurde uns der ganze Energie-Wahnsinn bewusst: Intakte Landschaften, Orte und auch Wälder (Hambacher Forst!!) werden hier für die wenig effiziente Energiegewinnung aus Braunkohle umgestülpt und vernichtet. Der Gewinner heisst klar RWE… 🙁

Ein kurzer Besuch führte uns auch zu Luke (Thom’s Neffe) und Familie.

Fast zum Schluss des Jahres, Anfang November, konnten wir nochmals eine Woche Ferien machen: Marseille, die multikulturelle, historische Mittelmeermetropole war die Auserwählte (Details s. Fotoseiten). Französische Städte standen dieses Jahr einfach hoch im Kurs bei uns. 🙂

Mit dem Wetter hatten wir noch halbwegs Glück, so dass Velofahren noch locker möglich war. Die Stadt lässt sich, obwohl recht hügelig und noch wenig radfahrfreundlich, trotzdem gut per Velo erkunden. Und immerhin soll das Velowegnetz die nächsten Jahrzehnte ausgebaut werden. Ansätze sind jedenfalls schon vorhanden. Zu sehen gibt es an Museen und Geschichte genug, und so war die Woche ruck zuck vorbei. Zu allem gab es auch mal wieder Meeresfrüchte satt. Alles nicht ganz vegetarisch, aber lecker. 😉

Unübersehbares Wahrzeichen von Marseille: Die Basilika Notre Dame de la Garde (19. Jh.)

Austern und Fisch bei „Toinou“.

Das ist nicht irgendein Hochhaus sondern die „Cité radieuse“ von Le Corbusier!

Niegelnagelneuer Veloweg entlang der Corniche. Weiter so, Marseille!

La Charité: Einst Hospital, jetzt Museum.

Schwuppdiwupp war dann Weihnachten und wir nutzen die freien Tage, um uns intensiv auf das nächste Jahr vorzubereiten. Denn – berufliches Projekt hin oder her – im kommenden Jahr kann nun doch die nächste Japan-Reise starten! Ein kleine Pause im Projektplan macht die Planung im März/April möglich. Infos folgen per Mail und natürlich via blog.yomoyama.ch. Bis dahin muss dieser noch tüchtig upgedatet werden – die Ferien von 2018 und 2019 muss ich noch nachtragen…

Den Rest des Jahres 2020 werden wir dann schauen, was sich ergeben wird und kann. Besucherinnen und Besucher sind willkommen, da ab Mai längere Abwesenheiten nicht mehr geplant sind. Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten. 🙂

Wir wünschen Euch für das neue Jahr alles Gute, viel Erfolg und Gesundheit!!

Dijon, 30.07.2019

sylvia@yomoyama.ch // rosemann@yomoyama.ch

Kommentare sind geschlossen.